Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ein Hospiz ist ein Ort der Ruhe und Geborgenheit. Es steht allen Menschen offen, ungeachtet ihrer religiösen, gesellschaftlichen oder finanziellen Situation, welche an einer unheilbaren Erkrankung leiden in den letzten Lebenstagen. Das Hospiz Solothurn bietet palliative Grundversorgung, aber auch spezialisierte Palliative Care in einem stationären Aufenthalt an. Wir begleiten die Patient*innen und ihre Angehörigen individuell.
Im Zusammenhang mit schwer kranken Menschen sind Sie sicher schon einmal den Begriffen Palliativmedizin, Palliativpflege, Sterbebegleitung oder Hospiz begegnet. Alle diese Begriffe sind Teil der «Palliative Care». Darunter versteht man alle Massnahmen, die das Leiden eines unheilbar kranken Menschen lindern und ihm so eine bestmögliche Lebensqualität bis zum Ende verschaffen. (Quelle: Palliative.ch)
Der Tagesablauf richtet sich – soweit möglich – nach den Wünschen unserer Patient*innen und der Angehörigen. Das heisst, es gibt keine fixen Zeiten für Körperpflege, Essen, usw. Wo immer möglich, nehmen wir Rücksicht auf das Befinden, und versuchen pflegerische und medizinisch notwendige Massnahmen auf ein Minimum zu reduzieren oder schonendere Alternativen anzubieten. Dies ist mit einer umsichtigen Planung und viel Fachwissen bei hoher Pflegqualität möglich.
Um eine wichtige Versorgungslücke in der Palliative Care im Kanton Solothurn zu schliessen. Wir bieten eine wertvolle Alternative, wenn Sterben zu Hause nicht möglich und im Spital oder im Alters- und Pflegeheim nicht gewünscht ist. Unser Ziel: Respekt und Würde bis zum Lebensende. Durch ausgewiesene Fachkräfte können wir auch Menschen mit komplexen und sehr belastenden Symptomen zu mehr Lebensqualität verhelfen.
Wir bieten neben kompetenter pflegerischer und ärztlicher Betreuung eine umfassende Begleitung der Sterbenden und der Angehörigen an. Freiwillige Mitarbeitende unterstützen uns dabei. Wir haben die Zeit und die Möglichkeiten den Sterbeprozess umfassend und individuell zu begleiten. Das Hospiz steht unter pflegerischer Leitung. Das Selbstbestimmungsrecht der Sterbenden nimmt einen besonders hohen Stellenwert bei uns ein.
Aufgenommen werden sterbende Menschen in der letzten Phase ihres Lebens (üblicherweise für die letzten Tage bis Wochen). Die Anmeldung erfolgt entweder über eine andere Institution (Alters- und Pflegeheim, Spital, etc.), über den Hausarzt oder persönlich durch die Betroffenen. Gerne beraten wir aber bereits vor dem Eintritt zu bestimmten Themen.
24-Stunden Betreuung durch diplomiertes Pflegefachpersonal mit Weiterbildungen in Palliative Care. Unterstützung durch geschulte Freiwillige Mitarbeitende. Es ist kein Arzt permanent vor Ort. Die freie Arztwahl besteht weiterhin. Die medizinische Betreuung ist jederzeit gewährleistet. Es können auch komplexe Palliative-Care-Situationen betreut werden. Weitere Angebote nach Wunsch und Bedarf jederzeit möglich. Angehörige werden umfassend mitbetreut. Sie können jederzeit im Zimmer übernachten und werden auf Wunsch auch gastronomisch umsorgt.
Besuche sind jederzeit und uneingeschränkt möglich – natürlich immer nach Rücksprache mit unseren Patient*innen. Auf Wunsch dürfen Angehörige und Nahestehende auch bei unseren Patient*innen im Zimmer übernachten. Wir stellen dafür Zusatzbetten zur Verfügung. Die Verpflegung kann nach Voranmeldung ebenfalls angeboten werden. Gerne unterstützen wir auch, bei der Suche nach individuellen Lösungen.
Mit Aufnahme auf die Heimliste ist die Finanzierung gleichgestellt zu einem Altersheim-Eintritt. Die Kosten berechnen sich nach Pflegeaufwand und werden in einen Anteil Patient, Anteil Krankenkasse und einen Anteil öffentliche Hand aufgeteilt. Da wir mit einem hohen Personalschlüssel arbeiten, ist der Betrieb nicht kostendeckend. Das Defizit muss über Spenden gedeckt werden. Für Menschen aus finanziell bescheidenen Verhältnissen (z.B. Ergänzungsleistung-Bezüger*innen) bieten wir zusätzliche Unterstützung an.
Das Hospiz verfügt über ein Spiritual Care Konzept. Bereits beim Eintritt werden wesentliche Fragen in Bezug auf die Seelsorge geklärt. Alle seelsorgerischen Themen dürfen bei uns angesprochen werden, wir kümmern uns dann, um den/die richtige*n Gesprächspartner*in. Dies geschieht unabhängig von Konfessionen und persönlicher Weltanschauung. Wird ausdrücklich keine seelsorgerische Unterstützung gewünscht, so wird dies selbstverständlich respektiert.
Für eine Zusicherung der Betriebsbewilligung musste der Verein Sterbehospiz die Finanzierung der ersten drei Betriebsjahre nachweisen. Dank grosszügigen Spenden und Beiträgen von Stiftungen, konnten über 1‘000‘000.- CHF für den Aufbau und den Betrieb des Hospiz zusammengetragen werden. Für eine langfristige und nachhaltige Finanzierung sind wir aber weiterhin auf Spenden und Beiträge angewiesen.
Die reformierte Kirchgemeinde Wasseramt hat dem Verein Sterbehospiz das ehemalige Pfarrhaus in Derendingen vermietet. Es handelt sich um ein freistehendes Haus mit 6 Patientenzimmern. Es verfügt über einen schönen und grosszügigen Garten. Die heimelige Atmosphäre schafft ein häusliches Umfeld fernab von jeglichem „Klinikcharme“.
Wir verstehen als Vertreter der Palliative Care den ausgeprägten Wunsch nach einem assistierten Freitod in erster Linie als Hilferuf und als Zeichen von grosser Not. Grundsätzlich verstehen wir Sterben als natürlichen Prozess und sind überzeugt, mit den richtigen Massnahmen die Not und das Leiden so weit zu lindern, dass noch einmal eine gewisse Lebensqualität erreicht werden kann und der dringende Wunsch nach einem assistierten Suizid in den Hintergrund tritt. Im Hospiz führen wir keinen assistierten Suizid durch und können auch den entsprechenden Institutionen (Exit, Dignitas) keinen Eintritt ins Hospiz gewähren. Eine Mitgliedschaft bei Exit (oder ähnlichem) ist aber kein Hindernis für einen Eintritt.
Mit einer Mitgliedschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Projektes. Sie erhalten regelmässig Informationen und werden zu Anlässen eingeladen. Sie können mitentscheiden und Teil einer Gemeinschaft werden – für eine Gute Sache. Der Verein Sterbehospiz ist auf Unterstützung angewiesen. Wir freuen uns auf neue Mitglieder, aber auch auf Spenden und Legate.